Die Kunst des Staunens
- frei nach Paul Harris, aus dem Buch »The Art of Astonishement – Vol. 1« -

Kannst du dich an den ersten Zaubertrick erinnern, den du je gesehen hast? Da gab es diesen kurzen Moment, als das vermeintlich Unmögliche geschah. Dann war zwei oder drei Sekunden lang nichts – nur das pure Staunen. Bis plötzlich die Realität zurückkehrte: »Halt! Das ist ein Trick. Hmm. Wie kann das funktionieren?« In genau diesem Moment war die Magie vorbei. Und auf der anderen Seite stand nicht mehr der geheimnisvolle Zauberer, sondern der Typ, der Tricks vorführt.

»Wären doch die Kinder hier, das hätte ihnen gefallen.« Wahrscheinlich hast du das schon einmal gedacht, wenn ein Zauberer seine Effekte zeigte. Kinder glauben schließlich noch an den Weihnachtsmann, die guten Feen, an Märchen, Elfen und Zauberer. Ja, die Kinder hätten richtig Spaß gehabt.

Ein kurzer Moment des Staunens, des absoluten Staunens – hätten die Kinder das doch gesehen.

»... ich habe mich wieder wie ein Kind gefühlt ...«

Aha. Da war dieser kurze Moment, in dem die ganze Welt der Erwachsenen wie ein Kartenhaus zusammenfiel. In dem all die naturwissenschaftlichen Denkmodelle im Nichts verschwanden. Da war wieder das Kind in mir.